Rezension zu "Princess Reality" von Noemi Caruso

Titel: Princess Reality
Autor/in: Noemi Caruso
Verlag: TWENTYSIX
Seitenanzahl: 228 Seiten
Preis: 9,99 Euro als TB, 3,49 Euro als E-Book

 

 

 

Inhalt

"Princess Reality" ist der Beginn einer Trilogie, die sich ein wenig in die Romantasy-Schublade stecken lässt, aber auch dystopische und sehr realitätsnahe Elemente enthält. Die Geschichte eines Landes mit Monarchie und teilweise mittelalterlichen Strukturen, trifft auf Handys und Reality-TV. Während die Weltgeschehnisse ähnlich einem Abgrund zudriften, wie dies unsere eigene Welt tut, kann eine junge Frau ihrem Volk helfen und zeigen, dass die Monarchie nicht alt und verstaubt ist, sondern ernsthaft auf der Suche nach Lösungen ist. Ausgerechnet eine Reality Show über Prinzessin Siara soll die Rettung sein? Das glaubt sie zwar nicht ganz, aber für sie beginnt das Abenteuer ihres Lebens.

Charaktere

Mit Siara, der Protagonistin dieser Geschichte, hatte ich anfänglich ziemliche Probleme. Sie wirkte eingebildet und verwöhnt, was bei solchen Eltern für mich allerdings kein Wunder war. Siara wurde noch nicht viel in die Politik und Regierungsgeschäfte ihres Landes einbezogen und zeigt anfänglich auch nicht viel Interesse. Trotzdem konnte ich sie in diesem Moment verstehen, da sie nicht ihr Privatleben offen legen und ständig von Kameras verfolgt werden will. Außerdem erwähnte der König ganz nebenbei, dass sie außerdem auch noch heiraten soll. Da kann man schon mal etwas überfordert sein. Verständlicherweise hat sie kein gutes Verhältnis zu ihren Eltern, denn auch ihre Mutter interessiert sich nicht wirklich für sie und ist oft herablassend.
Mit der Zeit wurde mir Siara sympathischer, ich empfand Mitleid und dachte eine Sekunde eventuell einen Funken Rebellion zu spüren. Allerdings erlosch dieser Funke schnell wieder, da Siara eine dumme oder naive Entscheidung nach der anderen fällt. Mir kam es ziemlich unglaubwürdig vor, dass sie sich wünscht von jemandem geküsst zu werden den sie zwei Minuten lang kennt. Wer jetzt noch tapfer mitliest weiß inzwischen, dass Siara mir oft ziemlich auf die Nerven gegangen ist. Auch die potentiellen Ehemänner sind mir nicht wirklich im Gedächtnis geblieben.

Meine Meinung

Die Idee zu "Princess Reality" ist nicht neu und hat mich unweigerlich an die Selection Reihe denken lassen. Da ich großer Fan dieser Bücher bin und außerdem das Cover des Buchs mich angesprochen hat, musste ich es unbedingt lesen.
Ich habe fast zwei Wochen an diesem Buch gesessen und die zweihundert Seiten haben sich gezogen wie Kaugummi. Nach dem Ende jedes Kapitels war kein wirklicher Spannungsbogen vorhanden, sodass ich nicht das Bedürfnis hatte zu erfahren wie es weitergeht. Der Schreibstil war meiner Meinung nach anfänglich etwas zäh, wurde aber immer flüssiger. Das kann aber leider auch nicht viel daran ändern, dass diese Geschichte leider viel zu wenig Spannung hat.
Zum Schluss möchte ich aber noch etwas Positives hervorheben. Mir hat gut gefallen, dass die Autorin aktuelle Probleme wie Flüchtlinge und soziale Missstände in dieses Buch eingebunden hat. Vielleicht regt das ja den ein oder anderen zum Nachdenken darüber an wie man seine eigenen Mitmenschen behandeln sollte.


Princess Reality bekommt von mir gut gemeinte 3 von 5 Sterne.